Veröffentlicht am März 15, 2024

Das Geheimnis eines modernen Muster-Looks liegt nicht in starren Regeln, sondern im Verständnis der „Print-Persönlichkeit“ jedes einzelnen Stücks.

  • Erfolgreiches Kombinieren ist ein bewusster „Muster-Dialog“, bei dem Sie das visuelle Gewicht und den Charakter der Prints ausbalancieren.
  • Ethnische Muster entfalten ihre Schönheit, wenn ihre kulturelle Resonanz gewürdigt wird – es geht um Wertschätzung, nicht um Verkleidung.

Empfehlung: Beginnen Sie mit einem Statement-Teil und bauen Sie Ihr Outfit um dessen Geschichte und Charakter herum auf, anstatt es mit neutralen Basics nur „sicher“ zu machen.

Ein farbenfrohes Seidenkleid mit floralem Druck, eine Bluse mit faszinierendem Ikat-Muster – Prints sind die Poesie der Mode. Sie erzählen Geschichten, wecken Emotionen und haben die Kraft, einen einfachen Look in ein modisches Statement zu verwandeln. Doch viele Frauen zögern. Die Angst, überladen, unruhig oder gar altbacken auszusehen, ist groß. Schnell greift man zu den bekannten Ratschlägen: das gemusterte Teil mit schlichtem Schwarz oder Weiß kombinieren, sicherheitshalber nur ein einziges Muster tragen oder mit einem kleinen Accessoire anfangen.

Diese Tipps sind nicht falsch, aber sie kratzen nur an der Oberfläche. Sie behandeln Muster wie ein Risiko, das es zu minimieren gilt, nicht wie eine Chance, die es zu ergreifen gilt. Als Textildesignerin sehe ich Prints als eigenständige Kunstwerke mit einer individuellen Persönlichkeit, einer Geschichte und einem visuellen Gewicht. Die wahre Kunst des Stylings liegt nicht darin, ein Muster zu zähmen, sondern darin, es in einen Dialog mit anderen Elementen treten zu lassen.

Aber was, wenn der Schlüssel zu einem selbstbewussten Umgang mit Mustern nicht im Vermeiden, sondern im bewussten Verstehen liegt? Was, wenn es darum geht, die Sprache der Prints zu lernen – ihre Rhythmen, ihre Farben, ihre kulturellen Wurzeln? Dieser Guide ist eine Einladung, Muster neu zu sehen: nicht als potenzielle Stilfalle, sondern als mächtigstes Werkzeug für einen ausdrucksstarken und zutiefst persönlichen Look.

Wir werden gemeinsam die Prinzipien des harmonischen Mustermixes ergründen, die Wirkung verschiedener Printgrößen entschlüsseln und die faszinierenden Geschichten hinter ethnischen Designs entdecken. So lernen Sie, Muster nicht nur zu tragen, sondern sie für sich sprechen zu lassen.

Die hohe Kunst des Mustermix: So kombinieren Sie Streifen, Punkte und Blumen wie ein Profi

Die Kombination mehrerer Muster gleicht der Komposition eines Musikstücks. Es geht nicht darum, Töne wahllos aneinanderzureihen, sondern eine Harmonie zu schaffen. Vergessen Sie die starre Regel, Muster niemals zu mischen. Stellen Sie sich stattdessen einen Muster-Dialog vor. Jeder Print hat eine Stimme – manche sind laut und fordernd, andere leise und zurückhaltend. Ihr Ziel ist es, ein ausgewogenes Gespräch zu arrangieren. Eine nützliche Orientierung bietet eine adaptierte Designer-Regel: Kombinieren Sie maximal drei Muster und verteilen Sie deren visuelles Gewicht.

Ein guter Ausgangspunkt ist die 60-30-10-Regel, bei der ein dominantes Hauptmuster den Ton angibt. Eine Modeberatung schlägt vor, dass maximal drei Prints kombiniert werden sollten, wobei das Verhältnis von 60 % Hauptmuster, 30 % unterstützendem Muster und 10 % Akzentmuster eine gute Balance schafft. Das Hauptmuster (z. B. ein großformatiger Blumendruck auf einem Kleid) nimmt den größten Raum ein. Das unterstützende Muster (z. B. feine Streifen auf einem Blazer) ist zurückhaltender und teilt eine Farbe mit dem Hauptprint. Der Akzent (z. B. ein Tuch mit Animal-Print) setzt einen kleinen, überraschenden Kontrapunkt.

Der Schlüssel zur Harmonie liegt oft in einer gemeinsamen Farbpalette. Wenn alle beteiligten Muster mindestens eine Farbe teilen, entsteht eine visuelle Klammer, die den Look zusammenhält. Ein weiterer Profi-Tipp ist die Kombination von organischen (florale, Paisley) und geometrischen (Streifen, Punkte, Karos) Mustern. Der Kontrast ihrer „Print-Persönlichkeiten“ erzeugt eine Spannung, die ungemein modern und durchdacht wirkt.

Ein Muster, ein Statement: Wie Sie ein gemustertes Teil zum Star Ihres Outfits machen

Manchmal braucht es keinen komplexen Dialog, sondern einen kraftvollen Monolog. Ein einziges, außergewöhnliches Musterteil kann die gesamte Aussage Ihres Outfits definieren und Ihre Persönlichkeit unterstreichen. Anstatt das Muster durch neutrale Farben „herunterzuspielen“, geht es hier darum, ihm eine Bühne zu bauen, auf der es strahlen kann. Wählen Sie ein Stück, dessen Muster Sie wirklich anspricht – sei es ein Mantel mit kühnem grafischem Print, eine Hose mit leuchtendem Paisley oder ein Kleid mit einem malerischen Blumendruck.

Dieses eine Teil ist der unangefochtene Star Ihres Looks. Alle anderen Kleidungsstücke und Accessoires sind die unterstützende Besetzung. Ihre Aufgabe ist es, den Star hervorzuheben, ohne ihm die Show zu stehlen. Das bedeutet nicht zwangsläufig, nur auf Schwarz oder Weiß zurückzugreifen. Greifen Sie stattdessen eine der weniger dominanten Farben aus dem Muster auf und verwenden Sie diese für Ihre Basics. Ein Pullover in zartem Salbeigrün zu einer Hose mit botanischem Print, der ebenfalls Grüntöne enthält, wirkt weitaus raffinierter als die Kombination mit einem harten Schwarz.

Ein gemustertes Kleidungsstück in zwei verschiedenen Styling-Varianten, einmal fürs Büro mit Blazer und einmal für die Freizeit mit Jeansjacke.

Der Kontext entscheidet über die Wirkung. Wie die Abbildung zeigt, kann dasselbe gemusterte Kleid durch die Wahl der Begleiter völlig unterschiedlich interpretiert werden. Mit einem schlichten Blazer und Pumps wird es bürotauglich und elegant. Kombiniert mit einer Jeansjacke und weißen Sneakern entsteht ein entspannter, alltagstauglicher Freizeit-Look. Das Muster bleibt der Star, aber die Geschichte, die es erzählt, verändert sich durch sein Umfeld. Es ist eine wunderbare Methode, um die Vielseitigkeit Ihrer Lieblingsteile voll auszuschöpfen.

Große Blüte oder kleines Blümchen? Welches Musterformat Ihrer Figur am meisten schmeichelt

Die Frage nach der richtigen Mustergröße wird oft auf starre Körpergrößen-Regeln reduziert. Doch als Designerin betrachte ich es lieber aus der Perspektive des visuellen Gewichts und der Proportionen. Ein Muster wirkt nicht isoliert, sondern immer im Zusammenspiel mit dem Schnitt des Kleidungsstücks und Ihrer gesamten Silhouette. Es geht um Balance, nicht um Vorschriften. Ein großflächiges Muster auf einem wallenden Maxikleid hat ein anderes visuelles Gewicht als dasselbe Muster auf einem schmal geschnittenen Bleistiftrock.

Anstatt sich also zu fragen „Was darf ich tragen?“, fragen Sie sich lieber: „Welche Wirkung möchte ich erzielen?“. Große, mutige Muster ziehen die Blicke auf sich und können eine starke Präsenz erzeugen. Sie wirken besonders harmonisch auf größeren Flächen, wo sie sich voll entfalten können. Kleine, zarte Muster wie Millefleurs oder feine Pünktchen wirken aus der Ferne fast wie eine einheitliche Textur und haben ein geringeres visuelles Gewicht. Sie sind unglaublich vielseitig und eignen sich wunderbar für fließende Blusen oder Kleider.

Die folgende Tabelle gibt eine Orientierung, wie verschiedene Mustergrößen wirken können, aber sehen Sie sie als Inspiration, nicht als Gesetz.

Mustergrößen und ihre Wirkung
Mustergröße Figurtyp Wirkung Styling-Tipp
Kleine, zarte Muster Zierliche Figur Harmonisch, feminin Ideal für Ganzkörper-Looks
Große, auffällige Muster Große/kurvige Figur Proportional ausgewogen Als Statement-Piece einsetzen
Mittlere Muster Alle Figurtypen Vielseitig einsetzbar Mit einfarbigen Basics kombinieren
Vertikale Muster Kleine Figur Optisch streckend Von Kopf bis Fuß tragen

Ein entscheidender Faktor ist die Farbgebung. Wie die deutsche Modebloggerin Chrissie von Edelfabrik treffend bemerkt, ist die Farbharmonie bei auffälligen Mustern entscheidend. In ihrem Blog rät sie:

Je greller die Muster desto harmonischer sollten die Farben sein. Bei auffälligen Mustern ist es ratsam, das Outfit in derselben Farbfamilie zu halten.

– Chrissie von Edelfabrik, Edelfabrik Modeblog

Dieser Rat ist Gold wert. Ein lautes Muster in einer kohärenten Farbwelt wirkt immer chic und gewollt, während viele schrille Farben schnell überladen aussehen können.

Der kleine Unterschied: Wie ein gemustertes Tuch oder eine Tasche Ihren ganzen Look verändern

Der Einstieg in die Welt der Muster muss nicht mit einem Paukenschlag erfolgen. Manchmal sind es die leisen Töne, die die schönste Melodie ergeben. Ein gemustertes Accessoire – ein Seidentuch, eine Tasche, ein Gürtel oder sogar Schuhe – ist wie eine Akzentstimme im Muster-Dialog Ihres Outfits. Es ist eine subtile, aber unglaublich wirkungsvolle Methode, um einem ansonsten schlichten Look Farbe, Textur und Persönlichkeit zu verleihen.

Ein hochwertiges Seidentuch ist hierbei das wohl vielseitigste Werkzeug im Repertoire einer stilvollen Frau. Es kann einen klassischen Trenchcoat aufwerten, einer schlichten weißen Bluse einen Hauch von Pariser Chic verleihen oder einer Handtasche ein sofortiges Upgrade verpassen. Der Trick besteht darin, über die klassische Trageweise um den Hals hinauszudenken. Die kreativen Möglichkeiten sind endlos und erlauben es Ihnen, mit minimalem Aufwand maximale Wirkung zu erzielen.

Verschiedene kreative Arten ein gemustertes Tuch zu tragen: als Armband, Gürtel, an der Tasche und als Kopfband.

Spielen Sie mit den Platzierungen: Ein um das Handgelenk gewickeltes Tuch wird zum Schmuckstück, durch die Gürtelschlaufen einer Jeans gefädelt zum modischen Statement. Selbst ein kleiner Knoten am Henkel Ihrer Lieblingstasche signalisiert ein Auge fürs Detail. Diese kleinen Gesten sind es, die einen Look von „angezogen“ zu „gestylt“ erheben. Sie sind der perfekte Weg, um sich an neue Farben und Muster heranzutasten, ohne sich verkleidet zu fühlen.

Ihr Aktionsplan: 5 kreative Arten, ein Tuch zu stylen

  1. Als Armband: Wickeln Sie das Tuch mehrfach um Ihr Handgelenk und fixieren Sie es mit einem lockeren Knoten für einen unkonventionellen Schmuck-Akzent.
  2. Als Gürtel: Fädeln Sie ein längeres, schmales Tuch durch die Hosenschlaufen und binden Sie es vorne oder seitlich zu einer eleganten Schleife.
  3. Als Taschen-Accessoire: Verleihen Sie Ihrer Handtasche einen luxuriösen Touch, indem Sie das Tuch kunstvoll um einen der Henkel wickeln.
  4. Als Kopfband: Tragen Sie es im Turban-Stil, als breites Stirnband für einen Boho-Vibe oder binden Sie es um Ihren Pferdeschwanz.
  5. Als „Choker“: Wickeln Sie ein kleines Tuch eng anliegend um den Hals und setzen Sie einen kleinen Knoten seitlich für einen modernen, gewagten Look.

Mehr als nur ein Muster: Die Geschichten hinter Ikat, Paisley und Co. und wie man sie respektvoll trägt

Ethnische Muster sind weit mehr als nur dekorative Elemente. Sie sind visuelle Archive, gewebte Geschichte und Ausdruck einer tiefen kulturellen Resonanz. Ob das persische Boteh-Muster, das wir als Paisley kennen, die komplexen Ikat-Färbetechniken aus Indonesien oder die geometrischen Kente-Stoffe aus Ghana – jeder Print trägt eine Bedeutung, eine Tradition und oft sogar eine spirituelle Dimension in sich. Diese Muster in unsere Garderobe zu integrieren, ist eine wunderbare Möglichkeit, die Welt und ihre vielfältigen Kulturen zu zelebrieren.

Dies erfordert jedoch Sensibilität und Respekt. Es geht um Wertschätzung, nicht um kulturelle Aneignung. Wertschätzung bedeutet, sich mit der Herkunft und der Bedeutung eines Musters auseinanderzusetzen. Es bedeutet, authentische Stücke zu bevorzugen, idealerweise direkt von den Kunsthandwerkern oder über Fair-Trade-Kanäle, die sicherstellen, dass die Schöpfer dieser Kunst fair entlohnt werden. In Deutschland gibt es wunderbare Initiativen und Shops wie Folkdays oder Armedangels, die transparent arbeiten und die Geschichten hinter ihren Produkten erzählen.

Wenn Sie ein Kleidungsstück mit einem starken ethnischen Muster tragen, tragen Sie ein Stück seiner Geschichte mit sich. Es als reines „Kostüm“ oder als kurzlebigen „Tribal-Trend“ zu betrachten, ohne sein Erbe zu würdigen, wird seiner Tiefe nicht gerecht. Ein respektvoller Umgang bedeutet auch, das Muster in einen modernen, persönlichen Kontext zu setzen. Kombinieren Sie es mit Ihren Lieblingsstücken und machen Sie es zu einem Teil Ihrer eigenen Geschichte, anstatt zu versuchen, einen „authentischen“ Komplett-Look zu kopieren. So wird das Muster zu einer Brücke zwischen Kulturen und zu einem Ausdruck Ihrer Weltoffenheit.

Ethno-Muster mit Geschmack: Wie Sie folkloristische Prints modern und nicht verkleidet stylen

Die größte Hürde beim Styling von Ethno-Prints ist die Angst, wie aus einem Folklore-Katalog auszusehen. Der Schlüssel, um dies zu vermeiden, liegt in einem bewussten Stilbruch. Anstatt einen folkloristischen Look von Kopf bis Fuß zu kreieren, integrieren Sie gezielt ein ethnisches Element als Highlight in ein ansonsten modernes, urbanes Outfit. Denken Sie an den „Muster-Dialog“: Hier spricht die traditionsreiche Stimme des Ethno-Prints mit den klaren, minimalistischen Stimmen der Gegenwart.

Eine hervorragende Faustregel für einen zeitgemäßen Look ist die Urban-Ethno-Formel. So empfiehlt auch die Cosmopolitan eine Kombination aus ethnischen Mustern mit modernen Elementen als Schlüssel zum Erfolg. Die Formel lautet: 1 folkloristisches Element + 1 minimalistisches Basic + 1 sportliches Accessoire. Stellen Sie sich vor: eine aufwendig bestickte Ethno-Bluse, kombiniert mit einer perfekt sitzenden, schlichten Jeans und modernen Sneakern. Oder ein Rock mit afrikanischem Wachsprint, getragen mit einem einfachen weißen T-Shirt und einer cleanen Lederjacke. Dieser Kontrast zwischen Handwerk und Minimalismus, zwischen Tradition und Moderne, macht den Look spannend und absolut tragbar.

Die Modewelt liefert hierfür die besten Beispiele. Große Modehäuser zeigen immer wieder, wie dieser Dialog meisterhaft geführt werden kann.

Fallstudie: Kenzo’s moderne Interpretation ethnischer Muster

Das Modehaus Kenzo hat in seinen Kollektionen wiederholt gezeigt, wie man folkloristische Elemente modern interpretiert. In einer jüngeren Präsentation wurden traditionelle ethnische Muster mit dem Y2K-Trend verbunden. Kurze Kleider, schlichte weiße T-Shirts und weiche Pullover zeigten ethnisch inspirierte Prints in Kombination mit neutralen Farben und leuchtenden Kontrasten. Dieser Mix aus folkloristischer Ästhetik und modernen Silhouetten machte den Look frisch, begehrenswert und perfekt für den urbanen Alltag.

Dieses Beispiel zeigt: Die Kombination mit unerwarteten, zeitgenössischen Stücken bricht die folkloristische Anmutung auf und erdet das Muster im Hier und Jetzt. Es ist diese bewusste Mischung, die verhindert, dass Ihr Outfit wie eine Verkleidung wirkt, und es stattdessen zu einem Ausdruck von Kultiviertheit und Stilbewusstsein macht.

Gold, Silber oder bunte Perlen? Welche Statement-Kette zu Ihrem persönlichen Stil passt

Schmuck ist die Interpunktion eines Outfits. Er kann einen Satz beenden, eine Frage aufwerfen oder ein Ausrufezeichen setzen. Wenn Sie Muster tragen, spielt Schmuck eine besonders wichtige Rolle: Er kann als Vermittler im Muster-Dialog fungieren, eine Farbe aufgreifen, einen Stil unterstreichen oder einen bewussten Kontrast setzen. Die Wahl des richtigen Schmucks hängt von der „Print-Persönlichkeit“ und der Farbwelt Ihres gemusterten Kleidungsstücks ab.

Warme, erdige Ethno-Prints mit viel Rot, Orange oder Braun harmonieren wunderbar mit opulentem Goldschmuck. Das Gold unterstreicht die Wärme der Farben und verleiht dem Look eine luxuriöse Note. Kühle, grafische oder geometrische Muster in Schwarz, Weiß oder Blau hingegen treten in einen spannenden Dialog mit klarem, architektonischem Silberschmuck. Er betont die Modernität und Klarheit des Prints. Romantische, verspielte Blumenmuster wiederum lieben die Gesellschaft von bunten Perlenketten oder filigranen Anhängern, die ihre feminine und leichte Anmutung aufgreifen.

Die folgende Tabelle bietet eine einfache Orientierung, welcher Schmucktyp besonders gut zu bestimmten Musterarten passt.

Statement-Schmuck passend zum Mustertyp
Schmucktyp Passende Muster Stilwirkung Trageempfehlung
Goldene Statement-Kette Ethnische, warme Prints Luxuriös, warm Zu erdigen Tönen
Silberner Schmuck Geometrische, kühle Muster Modern, minimalistisch Zu monochromen Looks
Bunte Perlenketten Florale, verspielte Prints Bohemian, feminin Zu romantischen Outfits
Holzschmuck Naturmuster, Ethno-Prints Natürlich, erdig Zu Boho-Styles

Die Balance ist entscheidend. Eine Schmuckdesignerin aus der deutschen „Goldstadt“ Pforzheim, die für ihre modernen Interpretationen ethnischer Formen bekannt ist, bringt es auf den Punkt:

Als Schmuckdesignerin aus der deutschen ‚Goldstadt‘ Pforzheim kreiere ich moderne Interpretationen ethnischer Formen. Der Schlüssel ist die Balance: Je auffälliger das Muster des Kleides, desto architektonischer und reduzierter sollte der Schmuck sein. Ich empfehle meinen Kundinnen, eine Statement-Kette als verbindendes Element zu nutzen, das die dominante Farbe des Musters aufgreift.

– Erfahrung einer Pforzheimer Schmuckdesignerin

Dieser Ratschlag ist von unschätzbarem Wert: Der Schmuck sollte das Muster ergänzen, nicht mit ihm konkurrieren. Er ist das finale Puzzleteil, das den Look vollendet.

Das Wichtigste in Kürze

  • Sehen Sie Muster als Sprache: Anstatt Regeln zu befolgen, lernen Sie, die „Print-Persönlichkeiten“ zu verstehen und sie in einen bewussten „Muster-Dialog“ treten zu lassen.
  • Balance ist alles: Kombinieren Sie Muster unterschiedlichen visuellen Gewichts (Größe, Dichte, Farbe) oder schaffen Sie Harmonie durch eine gemeinsame Farbpalette.
  • Tragen Sie Geschichten, keine Kostüme: Würdigen Sie die kulturelle Resonanz ethnischer Muster, indem Sie ihre Herkunft kennen und sie respektvoll in Ihren modernen Stil integrieren.

Boho Style: Ein Lebensgefühl von Freiheit und Naturverbundenheit modisch ausdrücken

Der Boho-Stil ist mehr als nur ein Modetrend; er ist ein Lebensgefühl. Er wurzelt in der Bohème des 19. Jahrhunderts und wurde von den Hippies der 60er und 70er Jahre neu interpretiert. Im Kern steht er für Freiheit, Kreativität und eine tiefe Verbundenheit mit der Natur. Florale und ethnische Muster sind die DNA dieses Stils. Fließende Maxikleider, Tuniken mit Paisleymuster, bestickte Blusen und Accessoires aus natürlichen Materialien wie Leder, Holz und Federn sind seine Markenzeichen.

Der moderne „Neo-Boho“-Look hat sich jedoch weiterentwickelt. Er ist weniger kostümhaft und stärker im urbanen Alltag verankert. Besonders in Deutschland erfordert der Stil eine Anpassung an das Klima und den Lebensstil. Sandalen und hauchdünne Stoffe weichen robusten Stiefeln und hochwertigem Strick. Layering wird zum Schlüsselprinzip: Ein zartes Blumenkleid wird mit einem groben Strickcardigan und einer derben Lederjacke wintertauglich gemacht. Der Look lebt von diesem spannenden Kontrast aus zart und robust, aus feminin und maskulin.

Eine Frau in einem modernen, mehrlagigen Boho-Look steht in einer nebligen Schwarzwald-Landschaft.

Der urbane Boho-Stil für deutsche Städte setzt auf hochwertige Naturmaterialien wie Wolle, Leinen und Baumwolle als Basis. Darauf aufbauend werden Statement-Accessoires wie große, gemusterte Schals, Hüte oder Fransentaschen eingesetzt, um den charakteristischen Look zu erzeugen. Es geht darum, das Gefühl von Freiheit und Ungezwungenheit in tragbare Alltagsoutfits zu übersetzen, die sowohl im Hamburger Schanzenviertel als auch bei einem Spaziergang im Schwarzwald funktionieren. Es ist die Kunst, sich frei und unkonventionell zu fühlen, ohne die Bodenhaftung zu verlieren.

Der Boho-Stil ist eine Einladung, die eigene Kreativität zu entfesseln und ein Gefühl von Freiheit modisch auszudrücken.

Beginnen Sie Ihre eigene Reise in die Welt der Muster, indem Sie ein Teil auswählen, das Ihr Herz höherschlagen lässt, und bauen Sie mutig und mit Freude Ihr Outfit darum herum auf. Ihr Stil ist Ihre Geschichte – erzählen Sie sie in den schönsten Farben und Formen.

Häufige Fragen zu Die neue Muster-Klasse: Wie Sie florale und ethnische Prints modern und selbstbewusst tragen

Was macht ethnische Muster in der Mode so besonders?

Ethnische Motive sind reich an kulturellen Mustern und Geschichte. Sie verbinden erfolgreich verschiedene Epochen und können im Folk-, Boho-Chic- oder modernen Stil interpretiert werden, wobei die kulturelle Bedeutung respektiert werden sollte.

Wie unterscheide ich kulturelle Wertschätzung von Aneignung?

Wertschätzung bedeutet, die Geschichte und Herkunft zu kennen, authentische Stücke von Kunsthandwerkern zu kaufen und die Kultur finanziell zu unterstützen. Aneignung ist das Tragen einer Kultur als ‚Kostüm‘ ohne Verständnis oder Respekt.

Wo kann ich ethisch korrekte ethnische Muster in Deutschland kaufen?

Fair-Trade-Läden und transparente Online-Shops wie Folkdays oder Armedangels arbeiten direkt mit Kunsthandwerkern weltweit zusammen und informieren über ihre Lieferketten.

Geschrieben von Marie Keller, Marie Keller arbeitet seit über 20 Jahren als Personal Shopperin und Stylistin in München und hat sich auf den Aufbau zeitloser Capsule Wardrobes spezialisiert. Sie hilft Frauen, ihren individuellen Stil mit hochwertigen Basics zu definieren.